Ein paar grundsätzliche Überlegungen zum Bauen und zur Wahl der Baustoffe.
Der rasante Klimawandel, dessen Zeugen und Mitverursacher wir sind, wird inzwischen von den meisten Menschen, zumindest in Europa, durch den hohen CO2 Ausstoß unseres Lebensstils als menschengemacht wahrgenommen. Die Rolle, die das Bauen für den brisanten Temperaturanstieg auf der Erde hat, ist enorm.
Dass die mineralischen und metallischen Baustoffe dazu viel mehr betragen als Holz und andere nachwachsende und natürliche Rohstoffe, ist für die meisten Menschen einleuchtend.
Was wäre, in der prekären Klimasituation, also dringlicher als weitestgehend auf diese Baustoff-Ressourcen zu setzen, die einen möglichst geringen CO2 Ausstoß bewirken?
Offensichtlich gibt es dazu aber massive Hindernisse bei den Akteuren des Bauens.
Weitermachen wie gewohnt, keine neuen Arbeitsweisen anwenden, um möglichst keine Risiken eingehen zu müssen, sind Gründe die Bauherren und Baufirmen ins Treffen führen, um ihr Beharren in überholten Mustern zu argumentieren.
Was aber bewegt Architekten und Architektinnen darüber hinaus in ihrer Wahl der Baumaterialien? Sehen sie sich in ihrer baukünstlerischen Freiheit eingeengt durch die dringenden Forderungen zur Eindämmung klimaschädlicher Materialien und Prozesse?
Offensichtlich betrachten viele Kreative es nicht als ihre vordringliche Aufgabe das Bauen zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, sondern beharren auf ihrer uneingeschränkten baukünstlerischen Entscheidungsfreiheit bei Materialien und Technik.
Das Gebot der Stunde ist es aber, allen Verstand für ressourcenschonendes und umweltverträgliches Bauen einzusetzen, um im kreativen aber auch materialgerechten Einsatz von Holz dem klimaschonenden Bauen zum Durchbruch zu verhelfen.
In Abwandlung des Leitsatzes der Wiener Sezession von 1898.
„Der Zeit ihre Kunst – der Kunst ihre Freiheit.“ wünsche ich „Der Zeit ihre Baukunst, der Holzbau_Kunst ihre Freiheit.“
Arch. Dipl. Ing. Helmut Dietrich
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