Holzbaupreis 2021 > Totalphütte

Bauherr: Österreichischer Alpenverein Sektion Vorarlberg
Architekt/Planer: hämmerle.tschikof GmbH, 6850 Dornbirn
Baumeiserarbeiten: Gaba Bau
Ausführung (Holzbau): Fussenegger Holzbau GmbH, 6850 Dornbirn

Prämiert
beim Vorarlberger Holzbaupreis 2021
Anerkennung Kategorie Sanierung/Anbau/Aufstockung

Adresse

Österreichischer Alpenverein Sektion Vorarlberg
Totalp
6773 Vandans

Totalphütte

Der Wiederaufbau der Totalphütte nach der Lawinenkatastrophe im Winter 2019 symbolisiert den Versuch des Alpenvereins, in der rauen Umgebung der Totalp, dem Bergwanderer eine sichere und gemütliche Unterkunft zu bieten.
Auf dem bestehenden massiven Untergeschoss wurde der neue Zubau komplett in Holz errichtet. Mangels einer Zufahrtsmöglichkeit mussten alle Baustoffe mittels Helikopter angeliefert werden. Der Holzbau kann hier, bedingt durch sein geringeres Gewicht und die Möglichkeit der Vorfertigung, seine ganzen Vorteile aufzeigen. Am Dach und der Fassade kamen großformatige Lärchenbrettschindel zur Verwendung. Im Inneren wurde, wo immer möglich, die Holzkonstruktion sichtbar belassen. Die massiven Holzdecken und der Fußboden, aus heimischem Fichtenholz, runden die Gesamterscheinung ab.

Statement der Jury

Lebendes (Schutz)Holzhaus auf der Totalp
Der Wiederaufbau, die Erweiterung der Berghütte nach der Lawinenkatastrophe 2019 begeistert die Jury in seiner Gesamtheit, von der Konzeption und Planung hin zur Logistik. Holz spielt hier seine volle Stärke aus. Das geringe Gewicht der bestmöglich vorgefertigten Elemente reduziert die Flüge bei der notwendigen Helikoptermontage. Freundlich helle und fühlbare Holzoberflächen bieten dem Wanderer Schutz und Geborgenheit in der wunderschönen aber rauen Felswelt der geliebten Berge. Die äußere Form des Zubaus nimmt die Konturen der Umgebung unaufdringlich auf. Holz kommt ab dem massiven Untergeschoss als führendes Material zum Einsatz. Die künftig in die Landschaft hineingrauende Langschindelfassade, kombiniert mit markanten Fensterläden, bilden die wetterfeste Hülle. Schlichtes helles Holz der Decken, Wände und Böden umschließen die einladenden Räume des Schutzhauses.

Weitere Projektdaten

  • Fotograf: Anja Fontain, Reinhard Fichtinger, Valentin Tschikof
  • Nutzfläche: Neubau ca. 569,6 m²
    Bestand ca. 219,0 m²
    Die Hütte bietet 88 Schlafplätze und vier Doppelzimmer für die Mitarbeiter, sowie eine kleine Pächterwohnung.
  • Fenster: Holzfenster im Bestandsgebäude Holz-Aluminium-Fenster im Neubau Leibungsausbildung und Anschluss an die Fassade mittels Aluminiumrahmen
  • Ausbau: Alle Holzdecken und die Zwischenwände sind aus Massivholz (KLH) errichtet und wurden zum Großteil sichtbar belassen. Die Außenwände sind innen mit einer 3-Schichtplatte aus Fichtenholz bekleidet. In den Sanitärräumen wurden Vorsatzschalen mit gefärbten, fasergebundenen Zement-platten realisiert. Die Böden sind in Massivholz, aus Fichte und Eiche gehalten; in der Küche und im Bereich der Theke wurde eine Beschichtung ausgeführt.
  • Energie: Das Gebäude wurde für einen möglichst energieschonenden Betrieb ausgelegt.
    Die Gaststube kann mit einem Holzspeicherofen beheizt werden. Die restlichen Schlafräume sind, da die Hütte nur im Sommer betrieben wird, unbeheizt. Die Sanitärräume und die Mitarbeiterunterkünfte sowie die Pächterwohnung werden mit Infrarotpanelen auf Temperatur gehalten. Der Strom dafür kommt aus einer Photovoltaikanlage am Dach des Gebäudes. Die Warmwassererzeugung erfolgt mittels Solarkollektoren.
  • Fertigstellung (Jahr): Sommer 2020

Weitere ausführende Firmen

  • Fensterbau: Tischlerei Johannes Kieber, 6780 Schruns
  • Elektroinstallationen: Dreier Gerd, 6707 Bürserberg,
  • Statik: gbd ZT GmbH, 6850 Dornbirn
  • Ofenbau: Henn Öfen
  • Bauleitung: Büro 21, ,, 6774 Tschagguns
  • Installationen: WILU Haustechnuk GmbH, 6780 Schruns
  • Bodenleger: Tschofen, 6700 Bludenz, Bauharze Salzgeber, 6790 Schruns
  • Möbel: REGE OG , 6890 Lustenau
Süd-Ost Ansicht
West-Ansicht
Gaststube
Treppenhaus
Zimmer